„Kurs findet statt!“ – Im Interview mit der Deutschen Welle

Unter dem Motto „Kurs findet statt“ informiert die Deutsche Welle Deutschlehrer*innen auf ihrem Online-Portal über die Möglichkeiten des Unterrichts via Internet in Zeiten von Corona. Der von der Journalistin Janna Degener verfasste Beitrag basiert zu wesentlichen Teilen auf einem Interview mit mir als „DeutschTutor“-Gründerin und einer der ersten Online-Deutschlehrerinnen.

Es gibt auch positive Dinge, die man der Krise abgewinnen kann.

Dazu einige Anmerkungen: Die Corona-Krise ist zweifellos schlimm und es wäre das Beste, wenn wir sie ungeschehen machen oder zumindest so schnell wie möglich aus der Welt schaffen könnten. Aber: es gibt auch positive Dinge, die man der Krise abgewinnen kann. Dazu gehört für mich die Tatsache, dass Web-Konferenzen und Online-Unterricht jetzt in aller Munde sind und von vielen Menschen als Alternative zu gewohnten Kommunikationsformen entdeckt werden. Auch wenn die Krise vorüber ist, werden sicher viele Unternehmen Konferenzen, für die bisher die Teilnehmer viele Flug- und Autobahnkilometer zurückgelegt haben in virtuelle Konferenzräume verlegen und damit nicht nur Infektionsgefahren vermeiden, sondern such Zeit sparen, effizienter arbeiten und zugleich dem Planeten etwas Gutes tun.

Der Unterricht im Virtuellen Klassenzimmer hat das Potenzial mehr zu sein, als nur eine Notlösung in Zeiten von Corona.

Der Unterricht im Virtuellen Klassenzimmer hat das Potenzial mehr zu sein, als nur eine Notlösung in Zeiten von Corona. Er ist dank moderner eLearning-Technologie inzwischen eine vollwertige Alternative zu konventionellem Präsenzunterricht. Zwar wird konventioneller Unterricht auch in Zukunft die dominierende und für viele auch geeignetere Unterrichtsform sein, jedoch gibt es viele Situationen in denen virtueller Unterricht eine starke und womöglich bessere Alternative ist. Zum Beispiel bei Menschen, die aus beruflichen oder familiären Gründen Probleme haben regelmäßig eine stationäre Sprachschule zu besuchen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Menschen an entlegenen Standorten oder auch Menschen, die es ganz einfach bequemer finden, vom Ort ihrer Wahl aus zu lernen. Die Verbreitung virtueller Unterrichtsformen dürfte sich jedenfalls auch nach „Corona“ auf deutlich höherem Niveau bewegen, als zuvor.

Der virtuelle Unterricht eröffnet eine neue Dimension der Wissensvermittlung.

Der virtuelle virtuelle Unterricht eröffnet eine neue Dimension der Wissensvermittlung. Das ist mir schon lange bewusst. Es hat mich auch vor einigen Jahren dazu bewogen, das Wagnis einer reinen Online-Sprachschule für deutsche Sprache einzugehen. Aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung. Allerdings war auch für mich die Umstellung zunächst nicht einfach und ich habe einige Zeit benötigt, um mich von den ersten Anfängern mit Skype und der mühseligen Erstellung meiner ersten Website Stück für Stück in die neue digitale Welt einzuarbeiten. Daher verstehe ich auch, dass sich viele Lehrer*innen mit dem plötzlichen, durch die Corona-Pandemie erzwungenen Umstieg auf Online-Unterricht noch schwer tun. Ich denke aber, es ist wichtig, dass dieser Umstieg im Sinne der Lernenden bestmöglich gelingt. Daher versuche ich andere DaF/DaZ-Lehrer*innen beim Umstieg in die „neuen Unterrichtsräume“ nach Kräften zu unterstützen und meine Erfahrungen weiterzugeben. In Webinaren und Workshops erkläre ich, wie man die Möglichkeiten des virtuellen Unterrichts optimal nutzen kann.

Réka Licht

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